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Zur Organisation der Dauerbeobachtung haben wir in der Euroregion Neiße ein Dauerbeobachtungssystem eingerichtet. Die Beobachtungsflächen sind in der ganzen Region verstreut. Schwerpunkte haben wir aber gelegt in Gebiete, aus denen historische Daten vorliegen.
Aktuell ist die Artenvielfalt der Flechten noch gering. Es ist aber wichtig, den jetzigen Stand festzuhalten, um später Veränderungen nachweisen zu können.
Der Vergleich mit den historischen Daten wird auch zeigen, ob sich die aus der Vergangenheit bekannte Flechtenflora wiederherstellt oder ob sich andere Arten einfinden – zum Beispiel als Folge des Klimawandels oder geänderter Bewirtschaftungsmethoden in der Forstwirtschaft.
Gebiete mit historischen Daten in unserer Region sind vor allem das Isergebirge, das Riesengebirge und der Süden der Görlitzer Heide. Im Isergebirge war um das Jahr 1800 herum Carl Gottlob Mosig tätig, der zahlreiche Flechtenbelege hinterlassen hat, die heute im Herbarium des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz aufbewahrt werden. Das Riesengebirge ist zuerst von Julius von Flotow seit den 1820er Jahren intensiv untersucht und auch später von zahlreichen Sammlern aufgesucht worden. Die meisten Herbarbelege hierzu finden sich an der Breslauer Universität, einige auch am Museum in Görlitz. Im Süden der Görlitzer Heide um Rothwasser (Czerwona Woda) war um das Jahr 1900 Rudolf Rakete tätig, der auch eine Publikation hinterlassen hat (Rakete 1911). Seine Herbarbelege finden sich in Görlitz.
Der Riesengebirgsnationalpark betreibt auf seinem Territorium ein eigenes Dauerbeobachtungssystem mit über 600 Beobachtungsflächen.


Literatur
RAKETE, R. (1911): Bryologische und lichenologische Beobachtungen im Süden der Görlitzer Heide. – Abh. Naturforsch. Ges. Görlitz 27: 413-487.